Tempel des Schreckens

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Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Yusuke Sato

Spielerzahl 3 -10
Alter gemäss Verlag 8+ (geübte Kinder ab 7)
Dauer 15 Minuten (bei den ersten Runden 25 Minuten)

Thema

Als Gruppe von Abenteurern betreten wir einen dunkeln Tempel mit der Absicht, den ganzen Tempelschatz zu bergen. Leider haben sich aber auch Tempelwächterinnen in unsere Expedition geschlichen. Da uns aber niemand zuvor kommen soll, muss die Expedition sofort durchgeführt werden. Kann der Schatz geborgen werden bevor die Wächterinnen die Feuerfallen zuschnappen lassen oder die Zeit abläuft?

Spielregeln
Ziel des Spiels

Ziel des Spiels der Abenteurer: Sie versuchen innerhalb von 4 Spielrunden alle Schätze im Spiel zu bergen ohne in die Feuerfallen zu tappen. Gelingt ihnen dieses Unterfangen, haben sie gewonnen und die Wächterinnen verloren.

Ziel des Spiels der Wächterinnen: Sie versuchen die Abenteuerer in die Feuerfallen zu locken. Sollte dies nicht gelingen, bleibt ihnen, der Weg offen die Expedition in die Irre zu führen, so dass nicht alle Schätze geborgen werden können. Werden alle ausliegenden Fallen ausgelöst oder können bis zur vierten Runde nicht alle Schätze geborgen werden, ist die Expedition der Abenteuerer gescheitert und die Wächterinnen haben gewonnen.

Aufbau


Rollenzuteilung


Zu Beginn des Spiels werden die Rollen bereitgelegt. Es gibt Wächterinnen und Abenteurer. Wie viele von welchen Rollen benötigt werden, ist auf der kleinen Übersichtskarte sehr gut ersichtlich:
Jeder zieht verdeckt eine Rolle und sieht sich diese an. Sollte eine Rolle übrig bleiben (3, 4, 7, 8 und 10 Spieler) wird diese aus dem Spiel genommen. Wichtig ist, dass niemand diese Karte anschaut.

Die Rollen bleiben geheim und dürfen während des gesamten Spielverlaufs nicht gezeigt werden. Natürlich darf jeder behaupten, eine gewisse Rolle inne zu haben. Dabei muss niemand bei der Wahrheit bleiben. Selbstverständlich werden die Wächterinnen sich zu Beginn bedeckt halten.

Aufbau des Tempels

Je nach Anzahl der Spieler werden unterschiedlich viele Karten verschiedener Arten benötigt. Auch hier liegt wieder eine Hilfskarte vor:
Die Karten werden entsprechend der Spielerzahl bereitgelegt, gemischt und verteilt. Jeder Spieler erhält so genau 5 Karten, welche er anschauen darf und sich merken muss. Er nimmt seine Karten, mischt diese und legt sie verdeckt vor sich ab. So weiss jeder Spieler, welche Karten vor ihm liegen, ohne deren Position zu kennen.

Ablauf einer Runde

Der Startspieler erhält den goldenen Schlüssel für die Kammern im Tempel. Nun kann er die Befragung starten, welche Karten die Mitspieler besitzen. Auch hier muss man nicht bei der Wahrheit bleiben. Der Spieler mit dem Schlüssel entscheidet sich, bei welchem seiner Mitspieler er eine Grabkammer öffnen will. Er legt den Schlüssel vor die geschlossene Kammer. Der Spieler, bei welchem die Karte ausliegt, dreht diese um.
Die Karte wird in die Mitte des Tisches gelegt und der Spieler, bei welchem der Schlüssel gelandet ist, darf diesen verwenden und die nächste Grabkammer öffnen. Wenn gleich viele Karten aufgedeckt wurden, wie Spieler am Tisch sitzen, ist die Runde fertig. Dabei ist es wahrscheinlich, dass bei gewissen Spielern noch 5 Karten liegen und bei anderen nur noch 4 oder 3.

Wenn die Runde abgeschlossen ist, werden alle Karten verdeckt eingesammelt. Es ist sehr wichtig, dass die Karten nicht gezeigt werden, da sonst die Rollen klar sind. Alle Karten werden gemischt und verteilt. Nun liegen bei jedem Spieler 4 Karten aus und die nächste Runde kann beginnen.

In der letzten Runde liegen vor jedem Spieler verdeckt noch zwei Karten aus. Es bleiben also am Schluss des Spiels gleich viele Karten verdeckt liegen, wie Spieler am Tisch sitzen.

Das Spiel endet vorzeitig, wenn alle Schätze gefunden oder alle Feuerfallen ausgelöst wurden.
Fazit

Tempel des Schreckens kann eine ganze Gruppe in den Bann ziehen. Teenager lieben dieses Spiel und wünschen meist mehrere Runden. Ab 6 Spielern kommt das Spiel zur vollen Entfaltung und spielt sich auch mit 10 Spielern noch immer gleich rund. Mit drei Spielern haben wir es noch nie gespielt. Mit vier und fünf Spielern ist die Gefahr sehr gross, dass die Wächterinnen schnell entdeckt sind und es eher taktisch wird. Es funktioniert gut in kleinen Runden, fühlt sich aber anders an. Besonders überzeugt hat uns, dass der Spielspass nicht von der Spielweise einzelner Mitspieler abhängt. Wenn jemand in das Spiel einsteigt und den Ablauf oder die Strategie noch nicht erlickt hat, beeinträchtigt dies den Spielspass für die Gruppe kaum. In einem Fall wollte uns gar ein Mitspieler demonstrieren, dass er das ganze Spiel sabotieren kann. Durch sein Verhalten wirkte er jedoch auf die Mitspieler sehr verdächtig und erhielt den Schlüssel weniger oft. So konnte er weniger Einfluss auf das Spiel ausüben, als er sich dies vorgestellt hatte. Einen Spieler aus dem Spiel auszuschliessen und niemals den Schlüssel zu geben, funktioniert aber auch nicht. Schliesslich kann auch bei einer verdächtigen Person der letzte siegbringende Schatz liegen.

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Sehr einfacher Einstieg. Besonders hervorheben möchte ich die drei Übersichtskarten und die Aufteilungskarte. Diese erleichtern in den ersten Runden das Spielen ungemein. Sie können einfach auf den Tisch gelegt werden und stehen so allen Mitspielern zu Verfügung.


Toll sind auch die Erklärvideos von Schmidt Spiele. Bei Tempel des Schreckens lohnt es sich, die 7 Minuten des Videos als Ergänzung zu den Spielregeln zu nutzen.

Kommunikation ist Trumpf.


Es wird verdächtigt, beschuldigt und einige Minuten später wird  alles wieder zurückgenommen. Bei wenigen Deduktionsspielen blieb die Situation so lange unklar.

Einen Spieler auszuschliessen ist beinahe unmöglich. Genauso schwierig ist es für einen Spieler, das Spiel zu sabotieren.


Kleine Schachtel, sehr viel Spielspass.

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Wer Deduktionsspiele oder kommunikative Spiele nicht mag, sollte bei einer Runde zusehen, bevor er mitspielt.


Warum es nur Wächterinnen und Abenteurer gibt und nicht auch Wächter und weibliche Abenteurer ist eine kleine Schwäche.


Die Anleitung hätte etwas klarer sein dürfen. Ich verweise aber auf den letzten positiven Punkt.
Wertung:
8 von 9 Jockern
Dieses Spiel ist bereits früher in Japanisch und Englisch erschienen. Es trägt den Titel Time Bomb. Ich persönlich bin froh, ist es bei uns mit einem anderen Thema erschienen. Time Bomb wirkt für viele aufgrund des Themas bereits sehr abschreckend. Beinahe zeitgleich mit Tempel des Schreckens ist die Version "Don't mess with Cthulu" noch in einer abgewandelten Variante erschienen, welche nur für bis zu 6 Spieler geeignet ist. Ich selbst habe es nie gespielt. Es wurde mir aber zugetragen, dass man schon Fan von Cthulhu sein muss, um sich für diese Version zu entscheiden. Spielerisch scheint es einige kleinere Schwächen gegenüber seinem Vorbild Time Bomb oder Tempel des Schreckens zu haben.